Das jährliche Reflexionsgespräch
Hausunterricht

Das jährliche Reflexionsgespräch im häuslichen Unterricht

Das erste Semester ist schon wieder fast rum. Deswegen war es wieder an der Zeit für das jährliche Reflexionsgespräch an der Sprengelschule. Seit dem Schuljahr 2020/2021 ist es ein Fixtermin für Familien, die häuslichen Unterricht praktizieren.

Zuerst ein freiwilliges (ich war sofort gern dabei) und dann ein verpflichtendes Gespräch. Da es wohl so bleiben wird, möchte ich Dir heute erklären, was das Reflexionsgespräch ist und was alles positives und negatives damit verbunden ist.

Das Reflexionsgespräch – Neue Pflicht

Nach dem Ausbruch der Pandemie gab es Lockdowns. Kindergärten und Schulen blieben zu. Plötzlich suchten mehr Eltern nach Bildungsalternativen für ihre Kinder. Daraus resultierte ein Anstieg an Abmeldungen zum häuslichen Unterricht.

Es ist in Österreich im Moment noch unser Recht, das zu tun und es gibt kaum rechtliche Handhabe, dieses Recht zu verweigern.

Doch der Staat kann das Recht mit Pflichten verknüpfen. Kommst Du diesen nicht nach, kann er Dir das Recht (theoretisch) verweigern.

Eine altbekannte Pflicht ist natürlich die Prüfung am Ende jeden Schuljahres. Das ist nicht neu und hat meiner Meinung nach durchaus ihre Berechtigung.

Eine weitere Pflicht war es auch schon immer, die Kinder fristgerecht zum häuslichen Unterricht abzumelden. Das wurde insofern verschärft, da diese Frist deutlich verkürzt wurde. Vor der Pandemie hatte man Zeit bis zum ersten Schultag. Jetzt muss man die Kinder spätestens 7 Tage nach Zeugnistag abmelden.

Im Großen und Ganzen war es dann auch schon. Verweigern konnte Dir häusliche Unterricht nur dann, wenn Du entweder diesen Pflichten nicht nachgekommen bist oder das Prüfungsergebnis negativ ausfiel.

Seit dem Schuljahr 2020/2021 gibt es nun eine neue Pflicht – das Reflexionsgespräch rund um die Semesterferien. Hier gilt wieder:

Kommst Du dieser Pflicht nicht nach, wird Dir das Recht auf häuslichen Unterricht entzogen und Dein Kind muss zurück an eine Regelschule.

Wofür ein Reflexionsgespräch gut ist

In erster Linie ging und geht es darum, dass sozial schwächere Kinder oder Kinder, die in einem sozial schlechten Umfeld aufwachsen, nicht plötzlich durch den Rost fallen. Während der Pandemie – Du hast es sicher in den Medien gehört/gesehen/gelesen – stieg die häusliche Gewalt an.

Diese Tatsache betraf/betrifft leider Kinder genauso wie Frauen, Männer und so weiter und so fort und was nicht alles.

Das ist der erste und für mich der wichtigste Grund, dass es diese Gespräche nun gibt.

Der zweite Grund war einfach, dass sehr viele Eltern ihre Kinder blauäugig aus der Regelschule nahmen. Sich nicht wirklich informierten und sich demnach auch nicht wirklich um die Bildung der Kinder gekümmert haben bzw. das auch gar nicht konnten.

Das Recht auf Bildung ist ein Kinderrecht. Und dieses Recht darf weder vom Staat noch von den eigenen Eltern verweigert werden.

Damit jetzt sichergestellt ist, dass die Kinder zuhause lernen und die Eltern es so gut wie möglich machen, gibt es dieses Reflexionsgespräch.

Reflexionsgespräch ist keine Prüfung

Ein wichtiger Aspekt, auf den Du immer achten solltest, ist der, dass das Gespräch keinen Prüfungscharakter haben darf. Also die Person, die das Gespräch mit Euch führt, darf keine gezielten Fragen zum Stoff stellen und somit den Wissensstand Deines Kindes prüfen. Bitte, sollte Dir das passieren, habe den Mut und weise höflich aber bestimmt darauf hin, dass das so nicht gedacht ist.

Uns ist das bis jetzt noch nie passiert. Die Direktorinnen in unserem Fall sagen immer vorneweg, dass das keine Prüfung ist und sie sich einfach nur ein Bild über unseren Weg machen wollen.

Genau das ist der Zweck dieser Gespräche. Die Direktoren und Direktorinnen wissen dann, wie es Zuhause läuft, protokollieren mit und schicken Euch auch gerne mit Tipps nachhause. Zumindest unsere =)

Fazit zum Reflexionsgespräch

Ich bin froh, dass es das gibt. Als es das nämlich noch nicht gab, war ich schon der Meinung, dass ein Gespräch zum Halbjahr durchaus etwas Feines sein könnte.

Ein Reflexionsgespräch ist keine Prüfung. Soll und darf es auch gar nicht sein. Aber wenn man sich bei diesem Gespräch auf Augenhöhe trifft, kann es durchaus gute Früchte tragen =)

Fürchtet Euch nicht, wenn es (wieder) bei Euch so weit ist. Geht mit Zuversicht hin und stellt auch Fragen, die ihr vielleicht gerade habt.

Bei mir war das zum Beispiel voriges Jahr so: Ich hatte keinen Plan, ob ich meinen älteren Sohn, der zu diesem Zeitpunkt die 8. Schulstufe machte, in den Polytechnischen Lehrgang anmelden muss, wenn er eine Zusage einer höheren Schule hatte.

Beim Reflexionsgespräch habe ich gefragt und habe natürlich eine kompetente Antwort und Hilfe bekommen =)

Warst Du schon einmal bei einem Reflexionsgespräch? Möchtest Du über Deine Erfahrungen schreiben? Als Kommentar oder Gastbeitrag, ganz wie Du das willst.

Ich freue mich schon jetzt auf dein Kommentar,
Babsi, die Chaosbloggerin aus dem Sumpf


Titelbild ist KI-generiert mit Nightcafé


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