Hausunterricht

Eine Beispielwoche im häuslichen Unterricht – Wie wichtig ein Plan ist

Schon öfter habe ich Einblicke in unsere Einteilung gegeben. (Alle bisherigen Artikel zum Thema Hausunterricht findest du am Ende dieses Beitrages).

Ich habe einmal gelesen, dass Einteilung das halbe Leben ist. Chaos das ganze. Und seit ich Kinder habe – ganz allgemein – weiß ich, was dieser Spruch bedeutet. Du planst und freust Dich – zack – Magen-Darm-Virus. Ich denke, Du weißt genau, wovon ich spreche.

Im häuslichen Unterricht läuft es ähnlich. Ich teile ein und irgendwer oder irgendwas stößt alles wieder um. Daher möchte ich Dir heute zeigen, wie wichtig eine Planung ist 😉

Der Plan

Am Anfang jeden Schuljahres, oder eigentlich schon in den Sommerferien, setze ich mich an einen Stundenplan. Ich weiß, welche Fächer unbedingt gelernt werden müssen. Ich habe eine ungefähre Ahnung, wie viel ich meinen Kindern zumuten kann und ich weiß ganz genau, wie die Stundentafel der jeweiligen Schulstufe aussieht.

Woher ich das weiß? – Weil es im Internet steht.

Der diesjährig entstandene Stundenplan sieht in etwa so aus:

Mad Max, 7. Schuljahr: Mo-Fr täglich drei Hauptfächer, Mo-Fr täglich mindestens 1 Nebenfach maximal 2 Nebenfächer. Die Nebenfächer variieren, denn nicht jedes Nebenfach hat dieselbe Anzahl an Wochenstunden.

Dean, 5. Schuljahr: Mo-Fr täglich drei Hauptfächer, Mo-Fr täglich ein Nebenfach. Mehr braucht es da nicht. Denn er hat noch nicht so viele Nebenfächer wie Max und daher passt das so.

Mupfel, 2. Schuljahr: Mo-Fr täglich 3 Fächer (Deutsch mit lesen, Mathematik und der obligatorische Sachunterricht), Mi und Fr Nebenfächer (Musik und Kunst)

Gewisse Fächer lernen sie unabhängig von einander, andere Fächer wie Musik oder Kunst haben sie gemeinsam. Macht ja auch mehr Spaß.

Der Plan steht. Bei uns ist Unterrichtsbeginn um 9:00 Uhr. Das heißt:

  • um spätestens 7 Uhr Tagwache für die Kinder
  • um 8 Uhr eine Runde mit dem Hund, das macht den Kopf frei
  • um 9 Uhr startet der Unterricht

So die Theorie.

Und was in der Theorie echt super easy peasy ist, ist in der Praxis oft ein Kraftakt, der seinesgleichen sucht.

Der Notfall Plan

Der Notfall-Plan ist schon im eigentlichen Plan mit drinnen. Was ich damit meine?

Ganz einfach:

Sie müssen die Fächer öfter lernen, als in der Schule. Daher sind die Hauptfächer auch täglich zu erledigen. Egal, was ist und wie sehr sich unser Zeitplan verschiebt, diese drei bzw zwei Fächer müssen gelernt werden.

Sogar Tagesausfälle wegen zB Krankheit können hier gut abgefedert werden. Doch, wie schon geschrieben, ist es wichtig, dass Du das in den gewöhnlichen Plan schon berücksichtigst. Denn am Ende des Schuljahre muss Dein Kind den gesamten Jahresstoff können. Und auch wenn sie in der Schule oft selbst gar nicht dazu kommen, den Jahresstoff zu lernen – Dein Kind (im häuslichen Unterricht) muss das.

Dann gibt es Familien, die machen es überhaupt ganz anders und haben

Gar kein Plan

Ich finde das ehrlich bewundernswert. Und gar keinen strikten Plan zu haben ist freilernen in seiner reinsten Form. Das hängt aber ganz stark von den Kindern ab. Ich habe das im zweiten Jahr häuslicher Unterricht ausprobiert und stellte nach zwei Wochen fest, dass es für uns nicht funktioniert.

Meine Kinder brauchen einen vorgegebenen Rhythmus und vorgegebene Ziele – sonst lernen sie nur das, was sie für richtig halten. Das Lernen an sich würde funktionieren – doch leider ist das aktuelle System nicht dafür geschaffen, dass Kinder nur das lernen und verinnerlichen, wo ihre eigentlichen Interessen und Stärken liegen.

Wäre dem nicht so, müssten wir nicht Stur lernen, was irgendwer vor 100 Jahren beschlossen hat, dann ginge das Konzept „Gar kein Plan“ auch für uns gut.

Wenn es einmal nicht läuft

Wofür diese ganze Planung?

Klar kannst Du einfach drauf los starten. Habe ich im ersten Jahr auch so gemacht. Vorgegeben habe ich eigentlich nur die Inhalte. Aber die Zeit, die Dauer und die Häufigkeit waren frei wählbar. Und in der Volkschule ist das auch gar kein großes Thema.

Doch ab der Mittelschule oder AHS ist der Stoffumfang enorm. Also ist es besser Dein Kind weiß ganz genau, was jetzt dran ist, was es jetzt zu lernen und wiederholen hat.

Wenn dann alles schief geht, was nur schief gehen kann – hallo Murphy – dann seid ihr aber immer noch auf der sicheren Seite. Denn ganz ehrlich:

Meist dreht es sich um ein oder zwei Tage, an denen alles irgendwie anders kommt, als geplant. Und selbst wenn es eine ganze Woche einen Totalausfall gibt, kannst Du Dir sicher sein, dass der Stoff trotzdem gut und zeitgerecht gelernt werden kann.

Fazit

Es gibt Familien, die kommen ganz ohne große Planung aus. Da wird einfach täglich was gemacht. Das ist freilernen, wie es den meisten Kindern auch gut tun würde. Doch durch das aktuelle System ist das nicht für jede Familie geeignet.

Ein Richtwert ist für meine Kinder und mich wichtig, daher wird schon am Anfang des Schuljahres alles gut und gemeinsam eingeteilt. Denn am Ende werden sie trotz aller Freiheit beurteilt. Von Menschen, die die Kinder oft nicht einmal kennen.

Daher ist es einfach wichtig, dass sie den Jahresstoff gut beherrschen. Das erzielen wir mit einem guten Plan und einem noch besseren Notfallplan.

Wie siehst du das? Strikter Plan sinnvoll oder doch lieber alternativ vorgehen?

Ich freue mich schon jetzt auf dein Kommentar,
Babsi, die Chaosbloggerin aus dem Sumpf


Titelbild ist ein Symbolfoto und zur Verfügung gestellt von Bruno /Germany auf Pixabay


Beiträge zum Thema häuslicher Unterricht:

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Babsi Hey

Name: Babsi Hey
Beruf:
Mama von 4, Chefassistentin in der Firma meines Mannes, Texterin, Emote Designerin
Hobbys: zeichnen, illustrieren, nähen, einfach alles Kreative
Kontakt:
babsi@chaoshoch6.at

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