Im häuslichen Unterricht ist so einiges ganz anders, als im Regelschulsystem. Wann die Kinder lernen und wann sie nicht lernen. Wie der Stoff durchgearbeitet wird und in welchem Tempo. Schon öfter habe ich darüber geschrieben. (Eine Liste der Beiträge findest Du am Ende)
Doch wie sieht es denn mit Ferien im häuslichen Unterricht aus? Diese Frage möchte ich Dir heute beantworten 🙂
Wie wird häuslicher Unterricht eingeteilt?
Um die Frage nach den Ferien zu beantworten, muss ich noch einmal kurz die Einteilung beschreiben.
Die Kinder lernen – wie in der Schule auch – von Montag bis Freitag. Der Unterricht selbst geht dabei ziemlich locker runter, denn sie können sich die Zeit nehmen, die sie brauchen, um ein Thema zu verstehen und abzuschließen.
Daher ist der Stressfaktor für die Kinder doch sehr gering.
Also brauchen sie keine Ferien?
Nein, das möchte ich nicht behaupten. Auch Kinder im häuslichen Unterricht brauchen mal Ferien und die wohlverdiente Pause. Doch welche Ferien werden tatsächlich gemacht? Das ist die eigentliche Frage.
Ferien bei uns Zuhause
Da die Kinder ihre Schulbücher leider immer sehr spät bekommen (im Schuljahr 22/23 kamen sie erst 4 Wochen nach Schulstart), gibt es bei uns keine Herbstferien. Gut, die sind eine neue „Erfindung“ und sie gibt es erst, da waren meine Kinder schon im häuslichen Unterricht.
Hier verlieren sie nichts, denn sie hatten davor auch keine Herbstferien.
Die Winter- oder Weihnachtsferien machen wir natürlich schon. Meist ist der Stoff bis dahin auch schon aufgeholt und in den Nebenfächern sind die Kinder zu diesem Zeitpunkt sogar durch. Daher müssen sie in den Nebenfächern nur mehr in die Wiederholung gehen.
Sollten sie mit den Hauptfächern etwas hinterher hinken, dann kann es vorkommen, dass wir die Weihnachtsferien mit 2. Jänner beenden, nicht erst mit 7. Jänner, wie die Schulen. In diesem Jahr – obwohl wir die Bücher erst so spät bekommen haben – hatten wir die Weihnachtsferien voll ausschöpfen können.
Semesterferien machen wir nicht. Diese eine Woche wird voll durchgearbeitet.
Kommen die Osterferien. Hier – wie bei den Weihnachtsferien – mache ich es davon abhängig, wie weit und wie gut sie im Stoff voran gekommen sind. Hier darf ich nicht außer Acht lassen, dass die Prüfungszeit fast da ist.
Tja, nach den Osterferien ist dann noch einmal Vollgas geben angesagt. Wir schreiten mit großen Schritten der Prüfung entgegen. Der Endspurt verlangt uns einiges ab. Anfang Juni sind dann die Prüfungen und danach folgen – und das ist jetzt etwas anders – 11 bis 12 Wochen Sommerferien. (9 Wochen sind es in der Regelschule)
Ferien – wie ist das Gefühl?
Das eigentlich Interessante am Thema Ferien ist das Urlaubsgefühl… Das sich bei uns nicht einstellt. In einigen Gruppen, wo sich Homeschooler mit den unterschiedlichsten Wegen im HU austauschen, taucht das Phänomen gehäuft auf.
Also völlig unabhängig davon, wie wir den häuslichen Unterricht gestalten, haben wir eines gemeinsam: Das übliche Urlaubsgefühl stellt sich nicht ein.
Mich hat es interessiert, warum das so ist. Und ich habe eine Theorie dazu:
Dadurch, dass das (Schul)Leben selbstbestimmt und frei gestaltet wird, entsteht so gut wie nie Stress oder Druck. Ausnahmen bestätigen lediglich die Regel. Wir fiebern nicht wöchentlich irgendeinem Test, Schularbeit oder Mitarbeitsüberprüfung entgegen.
Wir müssen nicht schon vor 6 Uhr Morgens aufstehen, nur damit die Kinder – wenn es im Winter noch dunkel ist – pünktlich in der Schule sind. Sie können sich ausschlafen. Immer!
Sie sitzen nicht 6 Stunden oder mehr in der Schule, müssen dann noch Hausaufgaben machen und zum Schluss noch für die oben erwähnten Tests und Co. üben.
Somit brauchen wir zwar hin und wieder Ferien – vor allem ich 😉 – aber wir sind mehr oder weniger immer in einer sanften und stressfreien Umgebung. Daher kein Urlaubsgefühl 😉 Und es fehlt uns auch nicht 🙂
Fazit
Im häuslichen Unterricht gibt es natürlich Zeiten, in denen wir Pause machen. Somit kann man das als Ferien bezeichnen. Doch da wir unser Leben nach unserem Rhythmus gestalten können, brauchen wir keine streng geregelten Ferien.
Wir leben ein Leben, das ganz ohne Urlaub und dem dazugehörigen Gefühl auskommt. Es ist nicht so, dass wir nie Stress und Druck haben. Das kann und möchte ich nicht behaupten. Doch Stress und Druck sind für uns auf ein Minimum reduziert.
Und durch die eigene und sehr freie Zeiteinteilung können wir jederzeit eine Pause machen. Wir können Ausflüge machen, verreisen zu jeder Zeit oder einfach mal einen Tag auf der Couch gammeln.
Welche Ferien würdest Du im häuslichen Unterricht auf jeden Fall durchziehen?
Ich freue mich schon jetzt auf dein Kommentar,
Babsi, die Chaosbloggerin aus dem Sumpf
Beiträge zum Thema häuslicher Unterricht:
- Wie es zu der Entscheidung kam, in den häuslichen Unterricht zu wechseln
- 10 häufige Fragen zum häuslichen Unterricht
- Struktur und Motivation im häuslichen Unterricht
- Rückblick 1 Jahr häuslicher Unterricht
- Vorteile des häuslichen Unterrichts in Zeiten von Pandemie(n)
- Das 2. Jahr im häuslichen Unterricht mit Schulwechsel
- Der Ablauf der Externistenprüfungen
- Änderungen im häuslichen Unterricht
- So teilen wir uns das Lernen Zuhause ein
- Ferien im häuslichen Unterricht – Welche wir machen
- Eine Beispielwoche im häuslichen Unterricht
Mit Freunden teilen? – Damit unterstützt du meine Arbeit 🙂