Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen. Endlich ist er da – der Frühling. Mit dem Frühling werden auch die Bäume und Wiesen wieder grün und überall kann man wunderschöne Blumen und Blüten bewundern.
Besonders auffällig ist der Löwenzahn, der leuchtend gelb hervorsticht. Hasenfutter, Unkraut, bittere „Medizin“ – diese Assoziationen hatte ich mit der Super-Pflanze, bevor ich mich mit (Wiesen-)Kräuter beschäftigt habe. Man merkt vielleicht schon, dass sich meine Einstellung ein wenig geändert hat. Von der Blüte bis zur Wurzel, sogar die Samen der Pusteblumen – alle Bestandteile des Löwenzahns sollen gut für uns sein.
Was der Löwenzahn kann
Neben den Bitterstoffen, die am Anfang gewöhnungsbedürftig sein können, enthält die Pflanze auch Kalium, Magnesium, Phosphor und die Vitamine A, B2 und C. Die Wirkungen sind sehr vielfältig. Unter anderem kann der Löwenzahn bei diesen Beschwerden helfen:
- Nierenprobleme (Löwenzahn wirkt harntreibend und abführend)
- Appetitlosigkeit
- Frühjahrsmüdigkeit
- Kopfschmerzen
- Magenschmerzen
- uvm.
Übrigens: Wer die Bitterstoffe nicht so mag greift einfach zu den kleinen, jungen Blättern, die enthalten weniger davon.
Anwendung und Rezepte
Blüten
Im letzten Jahr habe ich die Blüte leider verpasst, deshalb habe ich erst heuer mit dem Selbsttest begonnen.
Getrocknete Blüten
Das einfachste überhaupt. Blüten sammeln, trocknen und lagern.
Beim Sammeln muss man darauf achten, dass die Blüten trocken sind. Also nicht unbedingt morgens, wenn die Wiesen noch feucht sind oder kurz nach einem Schauer.
Zum Trocknen lege ich die Blüten erst auf Zeitungspapier und möglichst windgeschützt auf den Balkon oder das Fensterbrett. So können kleine Käfer, die sich in den Blüten verstecken noch flüchten. Danach lege ich sie zB am Dachboden aus.
Man soll Kräuter immer im Halbschatten langsam trocknen lassen, nie in der prallen Sonne. Also ist ein wenig Geduld gefragt. Bis die Blüten komplett trocken sind, so dass man sie im Behälter lagern kann, vergehen schon einige Tage. Lieber ein bisschen länger liegen lassen als zu kurz, sonst läuft man Gefahr, dass sich Schimmel bildet.
Unter anderem werde ich die Blüten für Kräutertees verwenden. Mit welchen Kräutern und Blätter ich die Blüten mische, weiß ich noch nicht. Grundsätzlich denke ich, dass ein paar Blüten im Kräutertee viel hermachen und besonders wenn man es verschenken möchte, schaut es hübscher aus mit Blüten.
Die getrockneten Blüten lassen sich aber auch gut als Deko von verschiedenen Speisen verwenden. Einfach die Blüten zwischen den Händen verreiben und schon hat man gelbe, kleine Fäden.
Löwenzahn-Gelee
Du benötigst:
- ca. 200 g Blüten (den gelben Anteil)
- 1 Liter Wasser
- 0,5 kg Gelierzucker (1:2)
- evtl. Gewürze
Und so machst du Gelee:
Blüten ca. 1 Stunde leicht köcheln lassen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag wird alles durch ein Sieb gegeben und das restliche Wasser (1 Liter soll übrig bleiben, die Blüten werden entsorgt) mit dem Gelierzucker und evtl. Gewürzen aufkochen. In saubere Gläser abfüllen und gut verschließen.
Zum Haltbarmachen kann man das Gelee in den Gläsern mit hochprozentigem Alkohol anzünden und schnell den Schraubdeckel darauf schrauben oder sofort die verschlossenen Gläser kurz auf den Kopf stellen. Ich verwende seit Jahren fast nur die zweite Methode und es funktioniert gut.
Ganz wichtig: Den gelben Anteil der Blüten verwenden. Als ich das Rezept gesehen habe, wusste ich nicht so ganz, wie es zu verstehen ist und habe die ganzen Blütenköpfe ohne Stängel verwendet. Nun ist mein Gelee leider nicht so schön gelb, wie auf den Rezeptfotos … sondern grün. Ich denke, man muss auch die grünen feinen Blätter, unterhalb von der Blüte entfernen 😉
Beim Köcheln ist ein besonderer Geruch entstanden, der mich etwas misstrauisch gemacht hat, deshalb habe ich das Gelee mit Lebkuchengewürz verfeinert. Zimt, Nelken, … damit wird alles aufgebessert.
Im Endeffekt bin ich sehr zufrieden mit meinem grünen Löwenzahngelee. Es hat etwas von Honig und der üble Geruch hat sich nicht auf den Geschmack ausgewirkt. Ich hoffe, dass ein paar Vitamine und Nährstoffe auch noch erhalten geblieben sind.
Löwenzahnblätter
So super, so einfach und bis in den Herbst hinein zu verwenden – Löwenzahnblätter, frisch von der Wiese (vielleicht nicht unbedingt von der Wiese, wo viele Leute gern mit ihren Hunden Gassi gehen).
Löwenzahn-Tee
Ja, ich bin eine Teetante, und es gibt nichts besseres, als FRISCHE Teeblätter. Für eine normale Teetasse braucht man nur 2-3 kleine Blätter. Man übergießt sie mit kochendem Wasser und lässt es ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen.
Ich trinke den Tee am liebsten vor dem Frühstück und nach dem Mittagessen.
Rohkost, Suppe, Spinat aus Löwenzahn
Die Blätter eignen sich super als Zutat oder Würze in Salaten. Wobei ich auch hier lieber die feinen Blätter verwende (sonst hat es wirklich was von „Hasenfutter“). Oder man schneidet die Blätter ganz klein und bestreut damit ein Butterbrot – mmmhm J
Eine andere Möglichkeit ist es, die Blätter mit anderen Zutaten zu kochen und ggf. zu pürieren. So kann man Skeptikern auch gut das gesunde Grün „untermischen“, ohne dass sie es bemerken, zB in Suppen oder als Spinat (Geheim-Tipp: so koche ich ganz gern auch Brennnesseln mit ^^)
Löwenzahn-Saft
Wer einen richtigen Entsafter zu Hause hat, hat schon gewonnen. Damit lässt sich alles wunderbar verarbeiten, ohne dass man Gefahr läuft, die Nährstoffe zu verlieren. Mit Löwenzahnblätter und -blüten lassen sich wunderbare Obst- und Gemüsesäfte zaubern. Also rein damit, in den (grünen) Smoothie ^^.
Wurzel und Samen der Wunderblume
Hier fehlt mir noch die Erfahrung. Jedoch stehen die Versuche schon am Programm.
Die Wurzel des Löwenzahns soll ein guter Ersatz für Kaffee sein. Da ich es selbst noch nicht probiert habe, verweise ich auf eine andere Seite:
Sogar die Samen der Pusteblumen kann man verwenden. Etwa als Gewürz, wie zB Kümmel. Dafür muss man die Schirmchen entfernen und die Körner in einer beschichteten Pfanne rösten. Die Samen können eingelagert oder gleich verwendet werden.
Jetzt im Frühling, wenn alles erwacht ist man besonders motiviert, etwas für seine Gesundheit zu tun und auf den Körper zu schauen. Am besten ist es, wenn die Motivation das ganze Jahr über anhält. Die frischen Löwenzahnblätter können bis in den Herbst gesammelt und verwendet werden. Für die Zeit, in der es nicht möglich ist, empfehle ich, einige Blätter zu trocknen. Man benötigt nicht viel, gerade so viel, dass man über den Winter damit kommt. So kann man das ganze Jahr die gesundheitsfördernde Wirkung des Unkrautes genießen.
Welche Anwedungen und Rezepte kennst du? Ich bin neugierig.
Iris wuchs in einem Dorf im Waldviertel auf. Nach der Scheidung ihrer Eltern begann sie sich mit Essen zu trösten. Mit 16 Jahren zog sie die Notbremse und änderte ihr Leben.
Ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilt sie hier nun mit uns.
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