Vor einiger Zeit habe ich darüber geschrieben, wie das erste Quartal des Jahres 2017 war und da kam unter anderem vor, dass ich mir ein Bullet Journal erstellt habe. Ich finde es toll. Obwohl ich am Anfang ziemlich skeptisch war. Denn schließlich wusste ich so rein gar nicht, wie das denn funktionieren soll. Die erste Frage, die sich mir stellte, war:
Was ist ein Bullet Journal überhaupt?
Ein Bullet Journal ist nichts anderes als ein selbst erstellter Kalender, der mit Stichworten gefüllt wird. Ja, so findet man das überall. Worauf hin man sich dann natürlich die Frage stellt, warum man einen Kalender selbst erstellen soll, wo es doch massenhaft Kalender zu kaufen gibt. In allen möglichen Varianten. Taschenkalender, Tischkalender, Filofax, Wandkalender, immerwährende Kalender, DIY Kalender und so weiter. Nur, damit ich einige Beispiele aufgezählt habe.
Doch liest man sich weiter in die Materie ein (was ich, zugegeben, zuerst nicht gemacht habe), dann stellt man fest, dass so ein Bullet Journal dann doch etwas ganz anderes ist, als ein 08-15 Kalender, den es überall zu kaufen gibt. Denn ein Bullet Journal ist ein Kalender, der auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Es gibt keine Vorgaben. Die Vorgaben schaffst du selbst. Du kannst dein Bullet Journal auf verschiedene Bedürfnisse zuschneiden. Und dein Bullet Journal ändert sich mit dir und deinen Bedürfnissen.
Felder, die du gestern noch gebraucht hast, können heute schon wieder überflüssig sein. Oder umgekehrt. Kein Problem. Es ist dein ganz persönlicher Kalender. Der sich ganz an dir orientiert. Aber aller Anfang ist schwer. War auch für mich so. Es klingt ja alles super, aber
Wie erstelle ich ein Bullet Journal überhaupt?
Bei dieser Frage bin ich dann auch wieder angestanden. Wie erstellt man denn etwas, das sich jeder Zeit mit einem wandelt ohne ein Computerprogramm dazu zu benützen? Schließlich macht man das ja mit Stift und Papier. Aber wie sich rausstellte, ist das alles gar nicht so schwierig. Der Anfang dauert einfach nur ein kleines Weilchen, wenn man es zum allerersten Mal macht.
Ich zeige dir jetzt kurz und knackig, wie du anfängst und du wirst sehen, es entwickelt sich ganz von selbst mit dir mit. Versprochen.
Für den Anfang und wenn man bedenkt, dass wir schon wieder mitten im Jahr sind, brauchst du ein Notizbuch oder einen gewöhnlichen Collegeblock. Ich habe einen Collegeblock der größe A4 und kariert genommen, weil ich den ganz einfach schon zuhause hatte. Also findest du vielleicht auch bei dir zuhause etwas Passendes. Wenn du dann Spaß daran findest ein Bullet Journal zu führen, dann ist es zum Jahreswechsel bestimmt eine gute Idee, ein spezielles Notizbuch zu kaufen. Man kann Online Notizbücher beziehen, die genau für Bullet Journal entwickelt wurden. Sie haben ein dickeres Papier, damit die Tinte nicht durchdrückt. Aber man findet herkömmliche Notzibücher auch im Handel, die dickeres Papier beinhalten.
Dann brauchst du noch Stifte. Ich habe Fineliner und Filzstifte einer bekannten Marke, die ich hier jetzt nicht erwähne, weil ich hier ja nicht Werbung machen möchte. Aber es ist schon zu empfehlen Stifte zu wählen, die eine gute Qualität haben und lange halten, denn du wirst sie oft brauchen 😉
Und dann brauchst du vielleicht noch Bleistift, Radiergummi und Lineal. Das kommt aber ganz auf dich an. Ich benutze Bleistift nur hin und wieder. Lineal brauche ich zum Beispiel gar nicht.
Wenn du diese Dinge hast, dann kannst du auch schon loslegen.
Wie ist ein Bullet Journal aufgebaut?
Da beginnt es schon. Du bist hier ganz frei in der Gestaltung. Aber ich lasse dich hier jetzt natürlich nicht hängen und zeige dir, wie mein Bullet Journal aufgebaut ist.
Am Anfang meines Bullet Journals befindet sich der Key. Der Key zeigt die verschiedenen Symbole, die ich benutze, um mein Journal zu führen. Es ist quasi die Legende. Niemand muss sich mit der Legende auskennen, außer selbstverständlich du 😉
Unter meinem Key befindet sich eine Jahresübersicht (am Foto nur bis September), in der ich rein farblich Geburts- und Jahrestage markiert habe. In meinem Fall ist das alles, was ich von der Jahresübersicht erwarte. Ich muss hier nichts eintragen können. Möchtest du in deine Jahresübersicht bereits Termine eintragen können, dann musst du natürlich das Format für deine Übersicht größer wählen.
Die Jahresübersicht wird gefolgt von einer Checkliste, auf der ich vermerke, was ich noch für mein Home-Office benötige und was ich schon habe. Auf der nächsten Seite befindet sich eine Übersicht meiner Social-Media-Kanäle in der ich meine Wachstumszahlen vermerke. Im Anschluss daran findet man eine Übersicht von Adressen, die für mich sehr wichtig sind.
Dann beginnt schon der eigentliche Kalender. Meiner beginnt mit einer Wochenübersicht vom März. Ich habe hier noch keine Monatsübersicht gemacht gehabt, weil ich ganz einfach mitten im Monat eingestiegen bin. Deswegen werde ich jetzt gleich mit dir zum April springen, damit du sehen kannst, wie meine Monatsübersicht aussieht.
Ganz oben ist eine Übersicht vom April. Darin markierte ich zum Beispiel die Osterferien der Kinder. Somit wusste ich bei der Erstellung der Wochenübersicht schon, was ich einplanen kann und was ich gleich vergessen kann 😉
Darunter habe ich meinen Lieblingsspruch des Monats eingetragen, den ich dann am 15. April für die Veröffentlichung auf Facebook in der Wochenübersicht eingetragen habe. Neben dem Spruch habe ich für mich wichtige Meilensteine, die ich im April erreicht habe, eingetragen. Dann findet man noch eine Monats-To-Do-Liste, in der ich Dinge eintrage, die unbedingt in diesem Monat erledigt werden müssen. Der letzte Kasten besteht aus Notizen, die bestimmte Ereignisse beinhalten, die jetzt nicht unbedingt ein bestimmtes Datum verlangen aber im April umgesetzt werden sollten.
Bleibt jetzt nur noch die Wochenübersicht. Diese beinhaltet bei mir natürlich die Tage von Montag bis Sonntag. Aber zusätzlich habe ich eine Wochen-To-Do-Liste, einen Speiseplan und eine Übersicht über die Ausgaben der Woche.
Diese Übersicht zeigt dir jetzt, wie ich mein Journal benutze. Am Montag war ein Blogbeitrag geplant, den ich verschoben habe und es war geplant, dass ich Blogbeiträge vorbereite, was ich auch begonnen habe. Dienstag steht nur ein Blogbeitrag, am Mittwoch aber ein Termin. Damit ich weiß, für wen dieser Termin gilt, steht im Kästchen der Anfangsbuchstabe des Kindes. Hier also am Mittwoch „Elternsprechtag in der Schule von Mad Max um 16:50 Uhr“. Das alles steht in diesem Stichwort drinnen 😉 Zusätzlich hat das ein rotes Rufzeichen, weil es ein wichtiger, fixer Termin ist.
Und das war es also?
Nein, das war es eigentlich noch lange nicht. Nur für das könnte man ja schließlich wirklich auf einen 08-15 Kalender zurück greifen. Aber ein Bullet Journal ist doch mehr. Es ist eine Art Tagebuch. Und es bietet ganz viel Platz für Eventualitäten. Wie man ein Bullet Journal nutzt, nachdem man es erstellt hat, ändert sich. Weil es sich eben anpasst.
Mein Bullet Journal ist mehr oder weniger für meine Blogaktivitäten entstanden. Mittlerweile enthält es aber dann doch noch so viel mehr, ohne dass ich jetzt großartig was ändern musste. Denn der Platz ist einfach dafür da.
Wie du siehst, ein Bullet Journal ist wirklich mehr, als ein bloßer Kalender. Es ist auch eine Sammelstelle für Erinnerungen. Andere Integrieren ihren Fitnessplan oder einen Schlaf-Tracker oder ihr Essverhalten oder ob sie täglich genug trinken… die Möglichkeiten sind unendlich. Wie du es brauchst, so erstellst du es.
Mein Bullet Journal ist hier kein perfektes Beispiel und es entwickelt sich ständig weiter. Mein Beispiel sollte dir hier nur zeigen, was ein Bullet Journal ist und wie man es erstellen und verwenden kann.
Es gibt so viele gute Beiträge da draußen wie man ein Bullet Journal anlegt, was man alles reinpacken kann und damit dieser Beitrag hier nicht zu lange wird, empfehle ich dir Pinterest, Youtube oder Google mit den Suchbegriffen „bullet journal erstellen“ und „bullet journal anlegen“ zu durchsuchen.
In meinem nächsten Beitrag zeige ich dir, wie mir der Speiseplan im Journal dabei hilft, Geld und Zeit zu sparen.
Solltest du Fragen haben, kannst du mich gerne kontaktieren per Mail (Adresse findest du im Impressum), per Facebook oder hier in den Kommentaren.
Führst du auch schon ein Bullet Journal, oder hast du womöglich das erste Mal davon gehört? Wie findest du die Idee vom Bullet Journal grundsätzlich? Erzähl es mir doch 😉
Deine Babsi
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Ich führe jetzta uch schon seit knapp einem jahr ein Bullet Journal. Habe es entdeck durch die vielen tollen Instagram und Pinterest Bilder und mich verliebt *-* bin eh so ein kleiner Listen-und-Planungs-Nerd, da war das natürlich perfekt. Anfangs habe ich mich da auch noch recht viel Mühe gegeben und viel drumrum gemacht, nicht zu Kalender sondern auch für Übersichten und Projekte genutzt, inzwischen ist es mehr Kalender (es würde sicherlich auch ein normaler Kalender tun), aber das System gefällt mir so sehr und ich wechsel noch immer immer fast monatlich mein Layout, weil ich immer wieder was neues brauche oder mir noch was einfällt, was wichtig wäre. Das ist also echt ein tolles System 🙂 ich bin total zufrieden damit, allerdings braucht man schon auch etwas Zeit, um die Wochen- oder Monatsübersicht zu erstellen, aber mit etwas Übung und vor allem wenn man mal den vorgelebten Instagram-Perfektionismus weglässt, dann klappt das auch bald recht schnell 😉
LG Sabrina
Liebe Sabrina,
ich gebe dir hier vollkommen recht. Diese Perfekten Vorlagen sind zwar ganz schön, aber man darf nicht verzweifeln, wenn man es selbst nicht so hin bekommt. Das System ist einfach toll. Ob ich das jetzt künstlerisch fein ausarbeite oder nicht tut eigentlich nichts zur Sache 😉
Liebe Grüße Babsi
Hallo Babsi 🙂
Ich hab davor schon das Wort gehört, mich aber nicht näher damit beschäftigt!
Umso gespannter hab ich deinen Artikel gelesen – voll cool und aufschlussreich: Danke dafür 😀
Ist echt eine Überlegung Wert, nachdem ich voll auf Dinge stehe, die mein Leben schön und übersichtlich strukturieren. Weißt du, ob es zufällig auch fertige gibt, die man nur noch ausfüllen muss? Oder verstößt das gegen das Prinzip?! 😉
LG Nicole
Hallo Nicole 🙂
Das freut mich sehr, dass dir mein Artikel so gefallen hat 😉
Zu deiner Frage: Ja, es gibt sie auch schon fertig zu kaufen. Suche einfach nach Bullet Journal kaufen oder ähnlich, dann gehen die Anbieter auf, die wirklich eine große Auswahl an Bullet Journals bieten. Und nein, das verstößt natürlich nicht gegen das Prinzip 🙂
Allerdings habe ich über die Vordrucke noch weniger Ahnung 😉
Liebe Grüße Babsi